Das Schwert
Das Schwert (Katana), eine kurze Übersicht über seine Herstellung
Zeitliche Epochen
KOTO :
frühe Schwerter
Die Entwicklung, die zur Herstellung der japanischen Schwerter führte, stammte aus China und wurde im Zuge des Koreakrieges nach Japan eingeführt. Die ältesten Schwerter konnten bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. zurückdatiert werden. Diese Klingen, genannt „chokuto“ waren gerade und hatten eine Schneide.
In der Heianperiode (794-1185) wurden die Herstellungsmethoden weiter verbessert. Die Klingen wurden gekrümmt hergestellt, was zusammen mit anderen Methoden (Ashi) half, die Bruchfestigkeit zu erhöhen. Diese Schwerter, genannt „tachi“ wurden mit der Schneide nach unten getragen.
In der Kamakuraperiode (1185-1333) beherrschte die Kriegerkaste Japan. In dieser Zeit erlebte die Schwertherstellung ihren Höhepunkt. Bis dato wurden die Schwerter aus einem Stück Stahl geschmiedet, nun wurden verschiedene Stahllagen miteinander verbunden. Die tachi wurden breiter, dicker und schwerer, was eine beidhändige Benutzung erforderlich machte. Der Bereich der gehärteten Schneide wurde breiter und konnte öfter nachgeschliffen werden. Die bekanntesten Schmiede dieser Periode sind auch Synonym für exzellente und individuell gefertigte Schwerter: Tomonari, Gotoba, Hisakuni, Norimune und Masamune.
In der Nanbokuchoperiode (1333-1392) kanalisierten sich die verschiedenen Schmiedearten in 5 Schulen, die nach den Provinzen benannt wurden in denen sie beherbergt waren:die Soshu-, Bizen-, Yamashiro-, Yamato,- und Minoschule. Diese Schulen wurden die Gokaden, die Fünf Traditionen, genannt.
Während der Muromachiperiode (1392-1568) herrschte aufgrund vieler Kriege ein erhöhter Bedarf an Schwertern. Dies führte letztendlich zu einer Massenproduktion und Qualitätsminderung.
SHINTO :
neue Schwerter
Eine Weiterentwicklung vollzog sich in der Momoyamaperiode (1568-1603) und führte zu der Herstellung von zwei verschiedenlangen Schwertern dem „Katana“ und „Wakizashi“, die zum Markenzeichen der Samurai wurden. Die nun hergestellten Schwerter wurden nicht mehr den fünf Traditionen zugerechnet.
Mit dem Beginn der Edoperiode (1603) vollzog sich ein grundlegender Wandel. Die Schwerter wurden in dieser Friedenszeit nicht mehr auf dem Schlachtfeld benutzt, Feuerwaffen und importierter Stahl hielten Einzug nach Japan und veränderten so das Umfeld für Schmiede. Die Qualität dieser Klingen war sehr unterschiedlich und es gab um 1780 sogar Bemühungen an die Technik der fünf Traditionen anzuknüpfen. Schwerter aus dieser Zeit wurden „shinshinto“ genannt. Die Qualität der alten Schwerter wurde aber nie wieder erreicht, viele Schmiede verarmten und mussten ihren Beruf aufgeben. Erst mit Beginn der Meiji Restauration (1876) wurde die Schwertschmiedekunst wieder populärer.
GENDAITO :
moderne Schwerter
Schwerter seit der Meijizeit wurden beeinflusst durch japanische Kriegsunternehmungen. Die Klingen waren Massenprodukte für die Armee und wurden aus schlechtem Stahl hergestellt. Sie hatten zwar noch die Form traditioneller Klingen, waren aber weder handgeschmiedet noch hatten sie gehärtete Schneiden sowie Oberflächenmuster (hamon).